Das nächste große Ding | Neue Musik-Releases

Ein Podcast über Musik. Mit Musik.

#66 Viji, LNA, Joe Traxler, Paul & The Microcosm und mehr

Neue Musik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

30.10.2023 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

LNA ist frustriet von Hustle Culture, PANO ist gelangweilt und Yunus übt Widerstand im Bett. Die besten neuen Musik-Releases der Woche, präsentiert von Christian Erll.

Folge 66 vom 30. Oktober 2023 mit den besten neuen Musik-Releases der Woche aus den lokalen Szenen von Deutschland, Österreich und der Schweiz.

LNA hat einen Song geschrieben, der sich gegen Hustle Culture den Druck richtet, der auf Musiker*innen lastet. Viji wandert auf dem schmalen Grat zwischen Freundschaft und Anziehung. Yunus und Laurin Buser leisten Widerstand im Bett und Paul & The Microcosm schrubben am Ende alle raus.

Alle Songs dieser Folge:
  • Joe Traxler, Harry Dean Lewis – Pheromones
  • Viji – Sedative
  • LNA – Want Want
  • Yunus, Laurin Buser – Bett
  • Pano – Bored
  • Paul & The Microcosm – Dog Eat Dog Eat Man Eat Shark
Dein Lieblingssong der Woche war nicht dabei? Hier kannst Du Christian die Meinung geigen: https://dngd.letscast.fm/feedback

Wahlweise kannst du ihm auch in die DMs auf Insta sliden, da gibt's den Podcast Das nächste große Ding ebenfalls.

Die wöchentliche Playlist findet ihr auf Spotify: https://open.spotify.com/playlist/0k4PjKNqDfsdVSFDKA6ZVE?si=fe70c53629414db0

Und auch auf Deezer, nämlich dort: https://deezer.page.link/3ZvnBo2LBfYw6JQk8

Cheers und viel Spaß

Transkript

Hallo, hier ist das nächste große Ding. Hier gibt's neue Musik von hier, zum Beispiel LNA. Die spricht über Hustle Culture. Pano, die ist gelangweilt. Und Yunus, der bleibt gleich einfach im Bett liegen. Das und mehr bei "Das nächste große Ding". Nur echt mit dem Ding. Los geht's. (Dynamische Musik) Freund*innen und Musikhörende aller Couleur, herzlich willkommen zu "Das nächste große Ding". Mein Name ist Christian Erll, ich bin Journalist und ein bisschen süchtig nach neuer Musik. Ich finde nämlich ... Nein, ich weiß, es gibt wahnsinnig viele gute Bands und Künstler*innen zwischen Burgenland, Tessin und Nord- und Ostsee. Leider aber, muss man sagen, ignoriert das Radio diese Künstler*innen oft hartnäckig weg und setzt weiter auf Durchhörbarkeit, als würde ein weiterer Dudelsong die Abwanderung von Hörer*innen verhindern. Kurz gesagt, mache ich genau deswegen diesen Podcast. Also, wenn dir das die richtige Mischung aus, na ja, bisschen hängengebliebener Oldschool-Radio-Idee und frischem Input ist, dann folgen der Tipp, klick auf Abo, aktivier die Glocke oder wie auch immer das in deiner Podcast-App geht. Dann hörst du mich jede Woche, plus meistens so fünf, sechs, sieben, acht neue Künstler*innen, die du vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattest. Wir legen los mit zwei Künstlern aus Wien, und zwar mit Joe Traxler und Harry Dean Lewis. Die behaupten, sich an einem Limonadenstand getroffen zu haben. Ob das stimmt, konnte ich mit meinen investigativen Fähigkeiten nicht genau rausfinden. Aber die Mischung aus Zucker und Spritzigkeit, die ist da durchaus in der Musik auch wieder zu finden. Deswegen passt das vielleicht einfach zum Gründungsmythos. Joe Traxler und Harry Dean Lewis mit "Pheromones". * Musik * Joe Traxler ist das gewesen, ein nach Wien zurückgekehrter. Er war erst ein paar Jahre in London, hab ich in einem Interview gelesen. Hat sich da wirklich den Arsch abgespielt, kann man vielleicht so plakativ sagen. Viele Leute auch kennengelernt, aber auch viel Musikunterricht gegeben. Ist aber vor diesem ständigen Hasse geflüchtet, weil kaum noch Zeit für die eigene Musik war. Das war für ihn eine gute Entscheidung. Bei Viji, die ich jetzt für euch habe, ist das genau andersrum. Die junge Österreicherin ist aus Wien, gerade nach London und erobert das gerade im Sturm. Vergangenen Freitag hat sie ihr Album veröffentlicht. Es ist ein Gitarrenalbum, wie es in den 2020ern sein sollte. Grunge-Einflüsse, Punk-Einflüsse, Indie-Rock-Einflüsse. Viel Pop-Appeal obendrüber. Es ist fiebrig, es ist vorwitzig, möchte ich das nennen. Und manchmal auch noch so ein bisschen ungelenk und mit vielen Funken, die da so sprühen. Genau deswegen finde ich diesen Track so repräsentativ. Den hat Viji geschrieben über eine Frau, über eine Junge, bei der sie sich nicht sicher ist, ob da die Funken fliegen oder ob das doch eher nur ungelenkes, enormes freundschaftliches Interesse ist. Sedative heißt der, Viji. * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * Die junge Vanilla Jenner, so heißt sie bürgerlich, ist das gewesen, deswegen heißt das Album auch so. "So Vanilla", habe ich, glaube ich, noch nicht gesagt, ist am vergangenen Freitag, also dem 27.10., glaube ich, erschienen. Und wir bleiben so ein bisschen bei der aufgekratzten Stimmung, die das Album von Viji auch oft transportiert. Allerdings ein bisschen weniger unschuldig und weniger unbekümmert. Wir kommen jetzt zu einer Musikerin, Künstlerin und Produzentin aus Nürnberg, die nennt sich aktuell LNA, also drei Buchstaben LNA, war auch schon mal unter ihrem bürgerlichen Namen Elena Steri, vielleicht so einigen geläufig, hat als Indie-Folk-Projekt gestartet. Hat mit ihren vielen Musikprojekten auch schon jede Menge Spitzenförderungsprogramme durchlaufen, also Verband für Popkultur Bayern zum Beispiel, die Initiative Musik hat was gegeben. Und an der Pop-Akademie Mannheim war sie im sogenannten Bandpool. Und trotz diesem ja mehrfach prämierten und von Jury beurteilten Talent hätte Elena fast hingeschmissen. Der Grund ist der gottverdammte Grind. Ich glaube, so drastisch darf man das auch ausdrücken. Täglich constant für Insta machen, für TikTok produzieren, jetzt auch noch zusätzlich Streamingzahlen anschieben, Treffen mit Recordlabels für Listening Sessions, Konzertpromo, Interviews. Wo bleibt denn eigentlich da die Zeit für die Musik, hat sie sich gefragt. Zum Glück hat sie sich nicht dazu entschieden hinzuschmeißen, obwohl sie kurz davor war, sondern hat sich stattdessen dafür entschieden, diesen Mindfuck musikalisch irgendwie zu repräsentieren. Ein Song, der klingen soll wie der steigende Druck im Kopf. "Want Want" von LNA. * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * LNA ist das, die sich gegen die Hustle-Culture, so nennt man das offenbar, habe ich gerade gelernt, auflehnt und das ziemlich exaltiert tut. Ich hätte jetzt noch einen weiteren Vorschlag, wie man das machen kann. Und zwar kommt der vom Hannoveraner Rapper Yunus und dem Schweizer Rapper und Künstler und Schauspieler Laurin Buse. Die haben da wirklich einen gänzlich anderen Ansatz. Ich formuliere es mal für die Literaturwissenschafts- Studenten. Wir müssen uns Oblomoff als einen glücklichen Menschen vorstellen. Der liegt mehr oder weniger die ganze Zeit im Bett. Das tun Yunus und Laurin Buse auch. Bett heißt der Track dementsprechend auch sinnvollerweise. * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * * Musik * Die Berliner Künstlerin Pano war das, die ihr da gerade gehört habt. Tolle Stimme hat Pano, tolle Songwriting auch. Ein ebenfalls sehr, sehr gelungenes Album, das auch von ihr am Freitag rausgekommen ist. Es ist selbst betitelt, heißt "Pano P-A-N-O". Und das vollkommen zurecht, weil sie neben der Musik auch noch sehr viel anderes selber gemacht hat. Unter anderem auch Delabel und Releasearbeit. So ist das halt im Künstler*innen-Leben heutzutage. Man muss man wirklich mehr oder weniger alles machen, wenn man nicht den dicken Major-Vertrag hat. Sonst wird man wieder über den Tisch gezogen oder verdient noch weniger Geld. Deswegen hier nochmal der Aufruf, ich mache das ja häufiger in meinen Folgen. Kauft Musik von den Leuten, wenn ihr euch das leisten könnt. Und geht auf die Konzerte, kauft Tickets im Voraus, damit die Künstler*innen auch planen können. Ich habe gleich den letzten Song für euch, dieser "Das nächste große Ding"-Folge. Wie in letzter Zeit häufiger nochmal ganz explizit ein Hinweis auf meine Playlist. Ich habe wieder drei exemplarische Ausschnitte von den ganzen coolen Songs, die ich jetzt nicht auch noch alle in meinen Folgen unterbringen kann. Also könnte ich schon, aber dann müsste ich Unsummen an die GEMA dafür überweisen. Es ist so schon, naja, ein ordentlicher Batzen, den die jeden Monat kriegen. Ich hätte zum Beispiel auf der Playlist "Rap" von D.P. und Presslufthanna zwei Frauen, die sich in den letzten Jahren wirklich sehr verdient darum gemacht haben, den Oldschool-Deutschrap zu retten. Hier eine Kollaboration mit "Classic der Dicke". ♪ Represent, represent, immer unterwegs, Energie auf Level, hit 'em up. Nein, wir folgen keinem Trend, dieses Motto nennt sie "Shut the fuck up". Represent, represent. ♪ Presslufthanna und Die P sind das "Shut the fuck up" heißt der Track, ebenfalls in meiner Playlist zu finden. Außerdem die Welt- und Jazzmusikerin Ameli in the Woods nennt sie sich mit ihrem neuesten Projekt, mit diesem tollen Track "Heroin". Und dann die gleichermaßen coole wie freakige Beaks mit ihrem Track "Crosswalk". ♪ I run a red light on my new bike. The faster I go, the quicker the tears dry. I wish you could see me drive by on my new bike. I take my hands off the handlebars and wave you goodbye one last time. ♪ Das sind nur drei Beispiele meiner riesengroßen Playlist von meistens um die 40 Titel, zwei bis zweieinhalb Stunden Musik. Außerdem sind da noch Tracks von CATT drin, von Hotel Rimini oder von Goldroger. Hört rein, findet ihr auf Spotify und dieser, heißt wie dieser Podcast, "Das nächste große Ding". Statt lockerem Ausklang, wie ich das häufig in diesen Folgen mache, habe ich mir heute gedacht, Folge 66 von "Das nächste große Ding" beende ich mal ein bisschen rabiater. Post-Drog aus Köln habe ich jetzt für euch, Paul and the Microcosm. Die löschen euch jetzt so ein bisschen die Festplatte. Also es ist laut, es ist rabiat, es ist Krach, könnte man auch sagen, aber eben sehr, sehr guter, tight gespielter Krach. Das Album "Bacillus", was sie gerade veröffentlicht haben, ist auch schon ihr zweites, obwohl sie noch ziemlich jung sind. Und der Track hier mit den Dynamikwechseln, so ab Minute 1, 1.30, hat mir ganz besonders gut gefallen und sticht für mich heraus. Mein Name ist Christian Ehrl, ich danke euch fürs Zuhören, auch bei Folge 66 von diesem, meinem kleinen Podcast. Und das hier ist "Dog Eat Dog Eat Man Eat Shark". So heißt der Track von Paul and the Microcosm. Ciao und bis nächste Woche, wenn ihr mögt. [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik] [Musik]

Feedback

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